Vitromusée Romont
Vögel in einem Park

Vögel in einem Park

Venedig, erste Hälfte 16. Jh.
Farbloses, blaues und grünes Glas, Gold, Vergoldung berieben
H 14,2 cm
Vitrocentre Romont, VCR RY 2025

Dieses Hinterglasbild stellt eine Parklandschaft mit einem Brunnen dar, der aus zwei übereinanderstehenden Wasserschalen besteht. Das Wasser entspringt den Nasenmündungen eines Delphins. Um den Brunnen halten sich verschiedene Tiere auf: ein Truthahn, ein Pfau, ein Taubenpaar und zwei Hasen. Vier Enten schwimmen im unteren Wasserbecken. Im Hintergrund erkennt man verschiedene Baumarten und eine Steinmauer. Ein reich gestalteter, vergoldeter Rahmen mit durchgebrochenem Fronton verleiht dem Werk seinen prunkvollen Charakter.

Als Vorlage des Hinterglasgemäldes lässt sich ein gleichnamiges Gemälde vom flämischen Maler David de Coninck oder David de Koninck, auch bekannt als Rammelaer (Antwerpen, ca. 1644 – nach 1701, wahrscheinlich Brüssel) nachweisen. Das Hinterglasbild wurde auf dem Kunstmarkt als zugeschriebenes Werk von Anna Maria Franziska Pfyffer von Altishofen von Sonnenberg (1688–1757) 2016 gekauft. Bei der Restaurierung dieses Gemäldes wurden ein Monogramm und eine Jahreszahl entdeckt, die vom Rahmen verborgen waren. Dank dieser Elemente konnte dieses Werk Maria Anna Pfyffer von Altishofen (1731–?), Tochter von Anna Maria Franziska Pfyffer von Altishofen von Sonnenberg, zugeschrieben werden. Die aus Sursee (LU) stammende Künstlerin musste die Hinterglasmalerei von ihrer Mutter gelernt haben. Mutter und Tochter gehören zu den Frauen des Luzerner Patriziats, die durch den Malstil von Anna Maria Barbara Abesch beeinflusst wurden. Ihre Hinterglasgemälde sind bisher wenig erforscht und waren der Öffentlichkeit lange Zeit unbekannt, weil sie im Besitz der Familie verblieben. Es ist überliefert, dass eine der Töchter von Maria Anna Pfyffer von Altishofen diese Technik ebenfalls beherrschte.

© Foto: Vitrocentre Romont / Yves Eigenmann