Glasmalerei anlässlich des 50. Geburtstages von Fernand Dumas
Glasmalerei ohne Verbleiung, in der Masse gefärbtes Glas, mit Säure bearbeitete, 1942
Doppelglasscheiben auf mit Schwarzlot und Silbergelb bemalten Glastafeln. 39 x 64.5 cm
Vitromusée Romont, Schenkung von Colette und Pierre Bisenz-Dumas, VMR 682
Dieses Triptychon, das Alexandre Cingria zum Geburtstag des Architekten und Mitbegründers der Groupe de Saint-Luc Fernand Dumas anfertigte, enthält im mittleren Teil die Widmung «A Fernand Dumas/ses amis en souvenir / du 4 janvier 1942», darunter die Silhouette des Hügels von Romont, wo Dumas sein Büro hatte. Zwei Engel und ein Helm vervollständigen den unteren Teil der Komposition. Das obere Register zeigt Kirchtürme und Giebel, was auf die intensive Tätigkeit des Architekten sowie die 20-jährige Zusammenarbeit zwischen den beiden Männern verweist (zu erkennen sind die Kirchen von Orsonnens, Notre-Dame dite du Valentin in Lausanne, Saint-Pierre in Freiburg und Semsales).
Eine Zeichenschiene, ein Geodreieck und ein Architekturplan symbolisieren darüber hinaus das Handwerk des Empfängers. Die Seitentafeln sind dem Heiligen Andreas (links) und dem Heiligen Ferdinand III. von Kastilien (rechts) gewidmet, eine Anspielung auf den Namen des Architekten; zu ihren Füssen befinden sich zwei lange Inschriften, die die Namen von Freunden erwähnen und damit auf das grosse Netzwerk verweisen, das ihn umgab. Das Atelier Herbert Fleckner, das dieses Glas in enger Zusammenarbeit mit Cingria herstellte, verwendete eine besondere, Anfang der 1940er Jahre entwickelte Technik, bei der auf das traditionelle Bleigitter verzichtet wird, indem die farbigen Gläser zwischen zwei transparente Glasplatten eingesetzt werden, an denen sie beim Brennen haften bleiben. Dieses Verfahren löste nicht nur das Problem des Bleimangels während des Krieges, sondern verlieh den Glasfenstern auch eine zusätzliche Leuchtkraft, die der Künstler anstrebte.