
Lucis Creator Optime
Sergio de Castro (1922–2012); Atelier Michel Eltschinger, Villars-sur-Glâne, 1957/1991
Bleiruten, in der Masse gefärbtes Glas, Schwarzlot. 100 x 68 cm
Vitromusée Romont, Schenkung des Künstlers, VMR 203
Zwischen 1978 und 1981 schuf Sergio de Castro, ein international bekannter französischer Maler argentinischer Herkunft, fünf Glasfenster mit Prophetendarstellungen für das nördliche Seitenschiff der Stiftskirche von Romont. Die Einweihung dieser Glasmalereien fiel mit der Gründung des Schweizer Museums für Glasmalerei zusammen. In Erinnerung an diese beiden Ereignisse schenkte der Künstler die ausgestellte Glasmalerei 1991 dem Museum, zusammen mit an die hundert vorbereitende Dokumente für die Fenster der Stiftskirche. Das Glasgemälde basiert auf einem Entwurf aus dem Jahr 1957, den der Künstler damals für ein monumentales Glasfenster in der Kirche des Benediktinerklosters Couvrechef-la-Folie in Caen, Frankreich, schuf. Diese sechs Meter hohe und 20 Meter breite Interpretation der Schöpfung der Welt ist ein Meisterwerk der Glaskunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Tafel, die für eine zweite Ausführung ausgewählt und später dem Museum geschenkt wurde – ein kleiner Ausschnitt des riesigen Werkes – trägt den Titel «Lucis Creator Optime», nach einer Hymne die wahrscheinlich aus dem 5. Jahrhundert stammt und Gott als Schöpfer des Lichts preist. Es verweist auf den ersten Tag der Schöpfung, an dem Gott das Licht von der Dunkelheit trennt und sie in den Wechsel von Tag und Nacht einordnet (Genesis 1,3-5).