
Ornamentales Glasfenster
Aus der Stiftskirche von Romont, um 1300 – 1380
Bleiruten, farbloses und in der Masse gefärbtes Glas, 83 x 45.5 cm
Vitromusée Romont, Leihgabe des Musée d’art et d’histoire de Fribourg, VMR 204
Diese Art von Fensterglas, bestehend aus geometrischen Mustern aus farblosem Glas mit farbigen Elementen, war im Mittelalter sowohl im profanen als auch im sakralen Bereich verbreitet. Die schlichte Komposition, das überwiegend transparente Glas und der Verzicht auf Schwarzlot-Malerei trugen dazu bei, die Kosten niedrig zu halten – denn Glasfenster waren damals eine beträchtliche Investition. Nur wenige Gläser dieser Art sind erhalten geblieben, und dieses weist zudem die Besonderheit auf, dass es noch über seine ursprüngliche Verbleiung verfügt.
Der ursprüngliche Standort des im ersten Stock der Sakristei der Stiftskirche von Romont gefundenen Fensters ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass es aus der 1297 geweihten Kirche stammen könnte. Es könnte auch während des Wiederaufbaus des südlichen Seitenschiffs der Stiftskirche zwischen 1344 und 1382 entstanden sein. Die Unterbrechung des Dreiecksfrieses zeigt offensichtlich, dass die Tafel gekürzt wurde, um ihr Format an einen späteren Gebrauch anzupassen.