
Dreiblatt-Masswerkfenster
Aus der Stiftskirche von Romont (ehemalige Johannes der Täufer Kapelle), um 1340 – 1350
Bleiruten, in der Masse gefärbtes Glas, Schwarzlot, 31 x 39 cm
Vitromusée Romont, Leihgabe des Musée d’art et d’histoire de Fribourg, VMR 205
Dieses Buntglasfenster stammt aus der ehemaligen Johannes dem Täufer gewidmeten Kapelle in der Stiftskirche von Romont, zusammen mit zwei figürlichen Glasmalereien, die St. Sylvester und den Evangelisten Johannes darstellen (heute im Musée d’art et d’histoire in Fribourg ausgestellt), sowie dem Vierpass, der auf der anderen Seite der Eingangstür des Museums ausgestellt ist. Dieses Ensemble stammt wahrscheinlich aus den späten 1340er Jahren, denn die Kapelle wurde zwischen 1344 und 1348 auf Ansinnen eines wohlhabenden Bürgers aus Romont erbaut.
Das Dreiblatt ist mit drei eingerollten Stechpalmen- oder Eichenblättern verziert, die eine kleine blaue Rosette umgeben. Die weissen Blätter, die aus dem hellen Ring um die zentrale Rosette hervorgehen, heben sich deutlich vom roten Hintergrund ab. Dieses Werk weist stilistische Ähnlichkeiten mit Glasfenstern vom Ober- und Niederrhein auf, insbesondere mit bestimmten Fenstern im Strassburger Münster.
Um das Zusammensetzen des Dreiblatts bei einer früheren Restaurierung zu erleichtern, nummerierte der Glasmacher die drei Blattmotive mit kurzen Linien in der Nähe der Blattspitzen, die heute noch sichtbar sind. Es gibt auch Hinweise auf eine Restaurierung durch die Werkstätte des Atelier Kirsch in Fribourg nach dem Zweiten Weltkrieg.